Mexiko: Verschleppung, Haft, Tod
Seit Jahrzehnten
herrscht in Mexiko ein Klima der Gewalt. Bei der ausgehenden Gewalt denkt man
immer an das organisierte Verbrechen, die Drogenkartelle oder andere
kriminellen Banden, doch es existiert auch die Gewalt von Oben, der Regierung.
Zu dieser gehören
Entführungen, willkürlichen Verhaftungen und Morde. Selbstverständlich führt
die Regierung diese Gewalt nicht selbst aus, sie gibt die Anordnungen und
bedient sich ihrer Sicherheitsinstanzen, wie der Bundes- und Lokalpolizei und
des Militärs.
Opfer sind in den
meisten Fällen kritische Studenten, Lehrer, Anführer oder Mitglieder sozialer
Bewegungen, Oppositionelle und Menschen mit indigener Herkunft. Sie werden
angegriffen, da sie offen für ihre Rechte kämpfen und ihre Meinung gegenüber
der Regierung äußern. Beispielsweise geht es ihnen um die Verteidigung ihrer
Ländereien und ihrer Bildung, sie setzen sich außerdem gegen die strukturellen
Reformen und die neoliberale Politik, die nur für die Mächtigen Vorteile
bringt, ein.
Das neuste
Ereignis, welches auch international für Aufsehen gesorgt hat, war die
Verschleppung der 43 Studenten aus Ayotzinapa am 26. September 2014. Dies
brachte vor allem die starken Verstrickungen zwischen Politikern,
Drogenkartellen und Sicherheitseinheiten einmal mehr ans Tageslicht. An diesem
Tag wurden Busse von Polizisten beschossen, in denen über 100 Studenten saßen. Die Anordnung hierfür kam von dem
Bürgermeister von Iguala: Jose Luis Abarca. Einige konnten flüchten und
überleben, drei Studenten starben, andere sind weiterhin schwer verletzt und 43
Studenten wurden laut der Generalstaatsanwaltschaft in Mexiko an das
Drogenkartell „Guerreros Unidos“ (Vereinigte Krieger) übergeben und gelten seit
dem als vermisst. Mittlerweile soll einer der Studenten: Alexander Mora
Venancio identifiziert worden sein. Dieser befand sich unter den verbrannten
Leichen, die in Plastiktüten in der Nähe des Flusses San Juan in Cocula
gefunden worden sind.
Wir, eine kleine
Gruppe bestehend aus Mexikaner/innen, die in und um Frankfurt am Main leben, sind
besorgt wegen der immer größer werdenden Gewalt in Mexiko und haben uns nach
den Ereignissen des 26. September 2014 entschlossen unsere Stimme zu erheben
und gegenüber unseren Landsleuten aktive Solidarität zu zeigen und die Menschen
in Deutschland auf die oben genannten Missstände aufmerksam zu machen.
Ebenfalls haben wir uns entschlossen für verschiedene Belange Spenden mithilfe
von verschiedenen Veranstaltungen zu sammeln.
Wir stehen für all
diejenigen, die willkürlich verhaftet worden sind, für all die Verschleppten,
die bis heute nicht auftauchen, für all die Toten, für die politischen
Gefangenen und die, die Gewalt durch den Staat erlebt haben.
Diese Gewalt gegenüber der mexikanischen Bevölkerung darf nicht weiter
gehen!
Zeigen wir Solidarität und erheben wir die Stimme!
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